am Institut für Germanistik der Justus-Liebig-Universität Gießen

Band 1 der Reihe „Deutschsprachiger Rundfunk im Exil“ erschienen, herausgegeben von Carsten Gansel, Sascha Feuchert und Hans Sarkowicz

19.11.2024

November 2024

Am 18. November 2024 ist im De Gruyter Verlag der erste Band der Reihe „Deutschsprachiger Rundfunk im Exil“ erschienen, welcher sich der Deutschen Emigration und der Rundfunkarbeit im Widerstand gegen den Nationalsozialismus widmet. Der Band basiert auf den Ergebnissen einer von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Tagung, die vom 17. bis 19. Februar 2022 an der Justus-Liebig-Universität Gießen stattfand. Herausgeber des Werks sind Carsten Gansel, Sascha Feuchert und Hans Sarkowicz.

Bereits kurz nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten Anfang des Jahres 1933 verließen viele Deutsche ihr Land und wurden zu Emigrant:innen. Unter ihnen waren bekannte Schriftsteller:innen wie Thomas Mann, Bertolt Brecht, Anna Seghers oder Arnold Zweig. In ihrer publizistischen Tätigkeit gegen den NS-Staat kam dem Radio eine bedeutende Rolle zu. Zusammen mit anderen Emigrant:innen schrieben und gestalteten sie deutschsprachige Rundfunkprogramme zunächst in der Sowjetunion, der Tschechoslowakei, Frankreich und Spanien, kurz vor und während des Zweiten Weltkriegs kamen Programme in Großbritannien und den USA hinzu. Die Forschung hat sich bis zum Ende der 1970er Jahre nur in Ausnahmen mit der Rolle des Rundfunks im Kampf gegen Hitler beschäftigt. Konrad Pütters Handbuch Rundfunk gegen das ‚Dritte Reich‘ war daher 1986 eine Grundlagenarbeit. Drei Jahrzehnte später veröffentlichte Hans Sarkowicz die Dokumentation Geheime Sender. Der Rundfunk im Widerstand gegen Hitler! (2016), in der auf Grundlage einer jahrelangen Archivarbeit auf acht CDs der Rundfunk als „Instrument des Widerstandes“ in den verschiedenen Exilländern erfasst wird. An diese Arbeiten schließt der vorliegende Band an, der in verschiedenen Beiträgen offene Forschungsfragen schließt und herausstellt, in welchen Ländern welche Sender installiert wurden und wer die Mitarbeiter:innen waren. Es geht dabei auch um die bevorzugten Textsorten sowie die Frage, in welche Weise die entstehenden Kommunikationsräume genutzt wurden.

Der Sammelband ist ab sofort als E-Book und als gebundene Ausgabe erhältlich. Weitere Informationen sowie eine Bestellmöglichkeit finden Sie hier auf den Verlagsseiten.

Carsten Gansel, Sascha Feuchert, Hans Sarkowicz (Hrsg.): Deutschsprachiger Rundfunk im Exil. Deutsche Emigration und die Rundfunkarbeit im Widerstand gegen den Nationalsozialismus (1933–1945), Bd. 1.
Berlin: De Gruyter, 2024. 321 Seiten. 
​ISBN: 9783111579757, 99,95 Euro. 


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