Ohne die Opfer und Überlebenden der Verfolgung und ihre Zeugnisse bliebe Vieles im Dunkeln und hätten wir nur ein sehr viel einseitigeres Bild vom Holocaust. Die Zeitzeugen haben in den letzten Jahrzehnten eine enorme Rolle in der öffentlichen Erinnerung, im Gedenken und vor allem auch in der Bildungsarbeit gespielt. Die Epoche der Zeitzeugenschaft des Holocaust aber neigt sich dem Ende zu. Die vielfältigen Zeugnisse der Ermordeten wie der Überlebenden jedoch bleiben. Ihnen – den Tagebüchern und Erinnerungen, den Romanen und Erzählungen, der Lyrik und den Dramen – und ihrer Erforschung sollen die „Studien und Dokumente zur Holocaust- und Lagerliteratur“ – in der Nachfolge der Reihe „MEMENTO“ – auch in Zukunft ein Forum bieten. Hier sollen wichtige Texte, auch in Übersetzung, geboten werden, damit sie gerade in schulischen und universitären Zusammenhängen eine Rolle spielen können.
Herausgegeben für die Arbeitsstelle Holocaustliteratur und die Ernst-Ludwig-Chambré-Stiftung zu Lich von Anika Binsch, Sascha Feuchert, Charlotte Kitzinger und Kristine Tromsdorf. Mitbegründet von Klaus Konrad-Leder (†) und Markus Roth.