Im Gedenken an die Pogromnacht 1938 werden die musikdramatischen Kammeropern "Freiberg" und "Letzte Tage Lodz" als Studioproduktion an der Hochschule für Musik und Theater "Felix Mendelssohn Bartholdy" Leipzig (HMT) aufgeführt. Am 10. November 2018 werden Studierende der Fachrichtung Klassischer Gesang/Musiktheater die beiden musikdramatischen Werke zur Uraufführung bringen. Weitere Aufführungen sind bis zum 13. November vorgesehen. Jeweils eine halbe Stunde vor Beginn der Vorstellungen gibt Librettist Markus Gille eine Einführung.
Beide Kammeropern handeln von den allerletzten Momenten des Weltkrieges – auf einem Bahnhof im Erzgebirge und in einem Versteck im Ghetto Lodz. Die Libretti sind aus den Berichten der Überlebenden entstanden. Die musikalische Leitung übernimmt Ulrich Pakusch.
"Freiberg“ spielt im April 1945. Auf dem Bahnhof Freiberg werden 1000 jüdische Mädchen und Frauen auf Kohlewaggons verladen: Ghetto, Rampe, Block, Zwangsarbeit haben sie überlebt – Hanka, eine der Frauen, ist hochschwanger. Jetzt muss sie eine zweiwöchige Irrfahrt überstehen, auf der ihr Kind geboren werden wird. Am 5. Mai 1945 werden sie und ihr Baby von der 3. US Army gerettet.
In "Letzte Tage Lodz“ geht es um den Architekten Gutmann und seine 12-jährige Tochter. Sie gehören im Januar 1945 zu den letzten lebenden Bewohnern des Ghettos Lodz. Hunderttausende Menschen sind von Lodz in die Vernichtungslager gebracht worden. Als die Stadt kurz vor der Befreiung durch die Rote Armee steht, verstecken sich Gutmann und seine Tochter – zwei Wochen müssen sie ausharren: Jedes Wort, jede Bewegung kann sie in Lebensgefahr bringen.
Beide Kammeropern werden mit einer Pause zwischen den Werken aufgeführt. Die Vorstellungen beginnen jeweils um 19:30 Uhr. Veranstaltungsort: HMT Dittrichring 21, Blackbox, Raum -1.33.